Energiemarktszenarien der Zukunft
Folgenden Fragen muss sich die gesamte Energiewirtschaft stellen:
- Ist die Dekarbonisierung des Stromsektors bis 2045 tatsächlich abgeschlossen?
- Wie sehen mögliche Entwicklungspfade zu diesem Ziel aus?
- Welche Implikationen gibt es auf die Strompreise? Wie werden sich die Strompreise entwickeln?
- Wie entwickeln sich die Marktwerte verschiedener erneuerbarer Technologien?
- Welche Auswirkungen zeigt ein erhöhter Ausbau der erneuerbaren Energien auf negative Strompreise, den Vergütungsanspruch erneuerbarer Energien und technologiespezifische Marktwerte?
- Welche Auswirkungen hat dies auf Geschäftsmodelle, insbesondere für Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen?
Der BET-Market Outlook verbindet unsere Energiemarktszenarien und die resultierenden Modellergebnisse, um Ihnen kompakt und verständlich Hintergründe und Wirkzusammenhänge zur Entwicklung des deutschen Strommarktes zu liefern. Sie erhalten damit eine konsistente Strompreisprognose für
- Ihre Mittelfristplanungen oder langfristige Erzeugungsstrategie,
- Ihre Investitionsentscheidungen und Transaktionen,
- einen Benchmark mit Ihrer eigenen Einschätzung des Marktes,
- die Identifizierung der Bandbreite Ihrer Chancen und Risiken bei der langfristigen Analyse des Strommarktes.
Szenarienbandbreite
Im Rahmen unseres BET-Energiemarktszenarios „Elektronen“ haben wir die aktuell gültigen politischen Maßnahmen quantitativ übersetzt. Diese Energiewelt unterstellt die politisch angestrebte starke Elektrifizierung, insbesondere im Wärmebereich, und den entsprechend erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien, um die politischen Ziele der Dekarbonisierung zu erreichen.
Aus unserer Sicht ist dies jedoch nicht der einzige Pfad, der zur Zielerreichung der Klimaneutralität im Jahr 2045 führen kann. Auch ein noch stärkerer Fokus auf eine molekülbasierte Welt ist denkbar. Dabei werden CO2-neutrales Gas, insbesondere grüner Wasserstoff, in unserem „Moleküle“-Szenario eine noch bedeutendere Rolle als in unserem „Elektronen“-Szenario spielen.
Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass es nie so kommt wie geplant. Deswegen haben wir in unserem „Transformationsträgheit“-Szenario Verzögerungen in der Erreichung der geplanten Maßnahmen und Ziele modelliert, wie beispielsweise beim Ausbau der erneuerbaren Energien oder bei den Sanierungsraten im Gebäudebereich. In diesem Szenario wird entsprechend die Klimaneutralität 2045 nicht erreicht.
Wir empfehlen die Betrachtung dieser unterschiedlichen Szenarien, um mit einer Bandbreitenanalyse die Robustheit Ihrer unternehmerischen Entscheidungen auf den Prüfstand zu stellen.
Eingangsdaten unserer Szenarien sind dabei:
- unterschiedliche Commodity-Preisentwicklungen (CO2, Kohle, Gas und Öl),
- bereits bekannte Stilllegungen und Inbetriebnahmen konventioneller Kraftwerke,
- politisch getriebene Entscheidungen wie der Ausbau von EE-Anlagen oder wasserstofffähigen Kraftwerken,
- die Elektrifizierung von Wärme-, Mobilitäts- oder Industrieanwendungen und
- Annahmen über die installierte Leistung und Kapazität von Flexibilitäten wie z. B. Großbatteriespeicher, Elektrolyseure oder Prosumer-Flexibilität.
Unser sektorenübergreifender Szenariengenerator stellt dabei die Konsistenz der Szenarien sicher und liefert Input für unser Strommarktmodell EuroMod. Um den dynamischen politischen Entwicklungen und aktuellen Marktbewegungen Rechnung zu tragen, aktualisieren wir unsere BET-Standardszenarien quartalsweise.
Gerne diskutieren wir unsere Szenarien und die wesentlichen Eingangs- als auch Ergebnisparameter mit Ihnen. Je nach Ihrer konkreten Fragestellung bieten sich für robuste Entscheidungen und Stresstests weitere Sensitivitäten an. Gerne entwerfen wir mit Ihnen gemeinsam dafür maßgeschneiderte Bespoke-Szenarien für den Energiemarkt von morgen.
Vorteile und Nutzen des Einsatzes von Energiemarktszenarien
Strompreisprognose
Für alle unsere Szenarien erhalten wir dank unseres fundamentalen BET-Strommarktmodells u. a. konsistente Strompreisprojektionen.
Dabei ermöglicht die stündliche Auflösung unseres Modells neben der Projektion der Entwicklung des Preisniveaus auch die Ableitung der stündlichen Preisstruktur und somit die Veränderung der Preisvolatilität von heute bis zum Jahr 2050.
Zum Einsatz kommen die Ergebnisse unserer Energiemarktszenarien beispielsweise in Projekten zur Bewertung von Erzeugungsanlagen und zur Ableitung von zukünftigen Erzeugungsstrategien. Dabei greifen wir auf eingespielte Schnittstellen zwischen den Marktpreisszenarien und unseren BET-Bewertungsmodellen - von der detaillierten Kraftwerks- und Portfolioeinsatzoptimierung bis hin zum Businessplan - zurück. Auch für die Bewertung von Flexibilitäten wie Großbatteriespeicher finden unsere Energiemarktszenarien Anwendung.
Marktwertentwicklung von EE-Anlagen
Die zunehmende Durchdringung von Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien hat neben der Rückwirkung auf den Strompreis auch einen erheblichen Einfluss auf die Marktwertentwicklung der EE-Anlagen selbst. Aufgrund hoher Gleichzeitigkeit der Einspeisung von Windenergieanlagen und PV-Anlagen ergeben sich Kannibalisierungseffekte.
Entsprechende Analysen zu sogenannten Marktwertfaktoren (d. h. wieviel vom durchschnittlichen Strompreis ein Technologietyp einfangen kann) und resultierende Marktwerte je EE-Technologie zählen ebenfalls zu unserem Modellergebnisportfolio. Diese Markteinschätzung können Sie u. a. zur Bewertung von Grünstrom-PPAs nutzen.
Die Marktwertfaktoren können sich regional innerhalb Deutschlands unterscheiden, sodass wir Ihnen auch regional aufgelöste Marktwertentwicklungen für Windenergie und Photovoltaik anbieten.
§51 EEG Verringerung des Zahlungsanspruchs bei negativen Strompreisen
Viele der EE-Anlagen werden durch das EEG gefördert. Mit der letzten Änderung des EEG 2023 im Jahr 2025 durch das „Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts zur Vermeidung von temporären Erzeugungsüberschüssen“ wurde die Regelungen zur Verringerung des Zahlungsanspruchs bei negativen Preisen angepasst.
Treten nun generell negative Strompreise auf, entfällt der Anspruch auf Zahlungen aus dem EEG für diesen Zeitraum direkt. Bei älteren Anlagen entfällt der Zahlungsanspruch gemäß EEG 2021 nach vier aufeinanderfolgenden Stunden mit negativen Börsenpreisen. Das EEG 2023 sieht einen gestuften Reduktionspfad vor: Ab 2024 genügt eine Dauer von drei Stunden, ab 2026 zwei Stunden und ab 2027 bereits eine Stunde mit negativen Preisen, um den Anspruch entfallen zu lassen.
Daraus resultiert bei der Projektierung die Frage nach der zukünftig betroffenen, nicht vergüteten Energiemenge. Da uns die Information zu negativen Preisen in unserem stündlich aufgelösten Modell zur Verfügung steht, können wir entsprechend auswerten, wieviel Prozent der Energie im Jahr zukünftig unter diese Regelung in den unterschiedlichen Szenarien für Windenergie oder Photovoltaik fällt. Dies ermöglicht Ihnen, dieses Risiko bei der Bewertung Ihres Investments in EE-Anlagen über den gesamten Zeitraum abzuschätzen.
Der BET - Market Outlook
Sie können unsere Szenarien und die resultierenden Modellergebnisse im Rahmen des „BET-Market Outlook“ beziehen und Ihre eigenen Analysen auf Basis der Preisprojektionen vornehmen. Wir stellen Ihnen die konsistenten Narrative der Szenarien in einer adressatengerechten Präsentation zusammen und übergeben Ihnen für Ihre eigenen Analyse die Daten und Szenarienergebnisse, die Sie für Ihre Fragestellung benötigen, in Form einer Excel-Tabelle.
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