Nachhaltige Erzeugungssysteme | 11.11.2025 Dekarbonisierungsfahrpläne bestehender Wärmenetze: Fristen und Handlungsbedarfe Autoren: Jörg Ottersbach | Frank Schäfer | Dr. Carsten Bode

 

Bis zum 31.12.2025 können noch Anträge für geförderte Transformationspläne nach BEW gestellt werden, um die Anforderungen an die bis zum 31.12.2026 verpflichtend zu erstellenden Wärmnetzaus- und Dekarbonisierungsfahrpläne zu erfüllen. Ein wesentlicher Vorteil: Die Förderung übernimmt 50 Prozent der Erstellungskosten. Zudem sind die Wärmetransformationspläne Voraussetzung, um weitere attraktive Fördermittel nach dem BEW zu erhalten.

Wärmenetzausbau- und -dekarbonisierungsfahrplan zur Pflichterfüllung nach WPG
Nach dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) ist jeder Betreiber eines bestehenden Wärmenetzes, dessen Länge einen Kilometer überschreitet, verpflichtet, bis zum Ablauf des 31. Dezember 2026 einen Wärmenetzausbau- und -dekarbonisierungsfahrplan zu erstellen. Dieser Verpflichtung kann ein Wärmenetzbetreiber auch nachkommen, wenn z. B. die Ausnahmemöglichkeit des WPG genutzt wird, indem noch bis zum 31. Dezember 2025 ein Förderantrag zur Erstellung eines Wärmetransformationsplans gestellt wird. 

Transformationsplan nach BEW für bessere Förderung und detaillierte Untersuchung
Die Förderanträge können im Rahmen des Förderprogramms BEW gestellt werden. Grundlage ist dabei das Modul 1, die Antragstellung erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Wärmetransformationspläne nach Modul 1 werden mit 50 Prozent der externen – aber auch internen – Leistungen gefördert. Die aktuelle Bearbeitungszeit der Förderanträge beträgt ca. sechs bis sieben Monate.
Die weiteren Umsetzungsmaßnahmen, insbesondere die dann folgenden Investitionen, werden mit den Modulen 2 und 3 mit bis zu 40 Prozent gefördert. Betriebskosten, z. B. die Stromkosten für Wärmepumpen, können über das Modul 4 gefördert werden. Dabei ist die attraktive Förderung nach Modul 2 und 4 an die Vorlage eines Transformationsplanes geknüpft. 

Dekarbonisierungsfahrplan als Pflicht, Transformationsfahrplan als Kür
Ein Dekarbonisierungsfahrplan ist die gesetzlich vorgeschriebene, konkrete Roadmap für den Umbau von Wärmenetzen zur Klimaneutralität, die bis Ende 2026 für Netzbetreiber verpflichtend ist. Ein Transformationsplan hingegen ist eine umfassendere, strategische Langzeitplanung, die die technischen, wirtschaftlichen und zeitlichen Schritte auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität aufzeigt. Der Dekarbonisierungsfahrplan stellt die gesetzliche Anforderung dar, während der Transformationsplan die detaillierte Strategie ist, die diese Anforderung erfüllt. 
Der Wärmenetzausbau- und -dekarbonisierungsfahrplan ist spätestens alle fünf Jahre zu überprüfen und bei Bedarf zu überarbeiten und zu aktualisieren. Der Wärmetransformationsplan folgt den modularen Schritten der BEW-Förderung. 
Während der Dekarbonisierungsfahrplan eine gesetzliche Verpflichtung darstellt und nicht gefördert wird, wird der Wärmetransformationsplan im ersten Schritt (Modul 1) durch die BEW-Förderung mit 50 Prozent der Ausgaben gefördert.

Umgehender Handlungsbedarf für Wärmenetzbetreiber
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Wärmenetzbetreiber müssen bis spätestens 31. Dezember 2026 einen Dekarbonisierungsfahrplan vorlegen. Wer bis zu diesem Stichtag einen geförderten Wärmetransformationsplan beantragt, spart 50 Prozent der Erstellungskosten und schafft zugleich die Voraussetzung für weitere attraktive BEW-Fördermittel. 
Damit wird deutlich: Die Kombination aus gesetzlicher Pflicht und begrenztem Förderfenster macht rasches Handeln erforderlich. 
Werden Sie also jetzt aktiv, um Kosten zu senken und Förderchancen nicht zu verpassen.
BET verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Erstellung von Dekarbonisierungsfahrplänen und Transformationsplänen sowie bei der Unterstützung der erfolgreichen Förderantragstellung. 

Für Fragen und einen Austausch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Jörg Ottersbach
Leiter Kompetenzteam Erneuerbare Energien
E-Mail

Frank Schäfer
Senior Manager
E-Mail

Dr. Carsten Bode
Manager
E-Mail

Zurück zu Webmagazin