News, | 28.11.2025 Studien/Gutachten/Whitepaper | 28.11.2025 Midstreamer als Enabler des Wasserstoffhochlaufs – Herausforderungen, Möglichkeiten und Instrumente

 

Im Rahmen unseres Impulspapiers im Auftrag der SEFE haben wir die strukturellen Herausforderungen im Wasserstoffmarkthochlauf analysiert und stellen Maßnahmen zur Diskussion, mit denen Hemmnisse reduziert und Risiken minimiert werden können. 
 

Ausgangslage: Hemmnisse und Risiken beim Markthochlauf

Für den erfolgreichen Hochlauf des Wasserstoffmarkts braucht es verlässliche infrastrukturelle und möglichst pragmatische regulatorische Rahmenbedingungen. Darüber hinaus bedarf es vor allem einer Überbrückung der Zahlungslücke zwischen Produktionskosten und Zahlungsfähigkeit der Endverbraucher sowie einer staatlichen Übernahme von Risiken, die für Markakteure in den ersten Markthochlaufphasen nicht tragbar sind. Beides ist aktuell nicht ausreichend gegeben.

Insbesondere aufgrund dieser Hemmnisse erfolgt der Wasserstoffmarkthochlauf nicht so schnell wie vor einigen Jahren noch erhofft. Als BET möchten wir die Entwicklung aktiv mitgestalten und Ideen zur Diskussion stellen. Denn ohne den Einsatz von Wasserstoff werden wir die Klimaziele 2045 nicht erreichen. Gleichzeitig sollten marktwirtschaftliche Akteure langfristig den Wasserstoffmarkt bewirtschaften, um einen liquiden und effizienten Markt auszuprägen. 

Die Rolle der Midstreamer

Eine zentrale Rolle dabei können Midstreamer einnehmen. Sie wirken als Bindeglied zwischen Produktion und Abnahme und können so einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Etablierung und Verstetigung von Marktstrukturen leisten. Midstreamer können notwendige langfristige Lieferverträge auf der Produktionsseite abschließen und eine stärker fragmentierte Nachfrage bei Endkunden und Weiterverteilern bedienen. Sie werden Infrastrukturen buchen und nutzen, Standardprodukte (weiter-)entwickeln und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Doch auch wenn Midstreamer im Portfolio Risiken besser als auf Einzelprojektebene managen können, sind die zentralen Herausforderungen auch für sie nicht ohne Anschubunterstützung möglich.

Instrumente zur Begegnung der zentralen Herausforderungen 

Im Impulspapiers stellen wir zwei Instrumente zur Begegnung der zentralen Herausforderungen zur Diskussion: Für die Überbrückung der Zahlungslücke hat sich in der Analyse für kohlenstoffarmen Wasserstoff als bevorzugte Option ein Contract for Difference (CfD) herauskristallisiert, der im Rahmen einer Auktion direkt auf die maximal zu fördernde Zahlungslücke in einem Portfolio abzielt. Um die Förderkosten zu minimieren ist ein Anreizmechanismus vorgesehen, der incentiviert, die tatsächliche Zahlungslücke auch nach Zuschlag klein zu halten.

Für erneuerbaren Wasserstoff erweist es sich als vorteilhafter, ein CfD mit Gebot auf der Beschaffungsseite + Midstream-Aufwand zu nutzen, welches gegen einen staatlich definierten Referenzpreis abgerechnet wird. Auch hier haben wir einen Anreiz vorgesehen, der die zu fördernde Lücke auch nach Zuschlag möglichst schließt.

Ergänzend, um weitere im Wasserstoffhochlauf für Marktakteure nicht tragbare Risiken zu eliminieren, schlagen wir ein Garantieinstrument im Sinne einer Portfolio First-Loss Portfolio Guarantee vor. Diese würde einen Teil des Portfolios absichern und könnte somit als Hebel dienen. Risiken wie das Counter-Party-Risk auf der Upstream- als auch Downstream-Seite sowie die Risiken von Verzögerungen aus Infrastrukturen sollen abgesichert werden. 


Das vollständige Impulspapier können Sie hier herunterladen.

 

Zurück zu Aktuelles